Prüfungen am Bedruckstoff

Bereich Materialprüfungen

Im Akkreditierten Prüflabor des SID können vielfältige Prüfungen an den im Druck verwendeten Materialien durchgeführt werden.

Die flächenbezogene Masse in g/m² wird nach ISO 536 durch das Wiegen einer Papierprobe mittels Präzisionswaage bestimmt.

Die Bestimmung der Bedruckstoffdicke nach ISO 543 erfolgt mit einem Dickenmessgerät mit einer Auflösung im Mikrometer-Bereich.

Das spezifische Volumen eines Bedruckstoffs wird rechnerisch als Quotient aus der Bedruckstoffdicke und der flächenbezogenen Masse ermittelt.

Die Färbung des Bedruckstoffes ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren für das spätere Druckergebnis. Um sie zu bestimmen, gibt es verschiedene Methoden, z. B. die Messung der CIE L*a*b*-Werte nach DIN 6174 mittels Farbmessgerät, die Ermittlung der Helligkeit (ISO-Brightness) nach ISO 2470-3 mittels Remmissionsspektrometer bei 457 nm Wellenlänge, den Reflexionsfaktor nach DIN 53 145 mittels Kantenfilter bei 395 nm und 420 nm Wellenlänge oder die CIE Whiteness nach ISO 11475 bei Außentageslicht (D65/10°).

Die Messmethoden für die Beurteilung des Glanzes unterscheiden sich in Papier- und Druckindustrie. Um den Glanz eines Bedruckstoffes mit dem des Druckbildes vergleichen zu können, empfiehlt sich die Reflexionsmessung unter 20°, 60° oder 85° Ein- und Ausfallwinkel nach ISO 2813.

Als Maß für die Saugfähigkeit eines Substrats kann die Ölaufnahme nach Cobb/Unger gemäß DIN 53132 bestimmt werden. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass sich Ober- und Unterseite des Papiers unterschiedlich verhalten können.

Um die Benetzbarkeit verschiedenster Bedruckstoffe zu charakterisieren, wird der Randwinkel gegen definierte Flüssigkeiten (z. B. Wasser, Methyleniodid) gemessen. So erhält man eine Aussage über die Oberflächenspannung und damit zur Benetzbarkeit des Substrates mit verschiedenen Medien, wie z. B. Druckfarben. In ähnlicher Weise kann die Oberflächenspannung mit Prüftinten in vorgegebenen Abstufungen bestimmt werden.

Die Biegesteifigkeit ist der Widerstand, den ein Papierstreifen einer Biegekraft entgegensetzt. Diese Eigenschaft ist insbesondere für den Transport von Bogenmaterial oder bei der Herstellung von Verpackungen von großer Bedeutung. Sie wird nach DIN 53121 mit dem 2-Punktverfahren nach der Balkenmethode ermittelt, indem ein Papierstreifen definierter Länge und Breite gebogen wird und die dabei benötigte Kraft bei einem bestimmten Winkel gemessen wird. Zu beachten ist, dass die Biegesteifigkeit z. B. von Karton in Längs- und Querrichtung sehr unterschiedlich sein kann.

Zur Prüfung der Festigkeit von Bedruckstoffen oder Verbundmaterialien wird eine Zugprüfmaschine verwendet. Damit kann die Zugfestigkeit, also die Kraft, die nötig ist, einen Streifen definierter Breite zu zerreißen und/oder die Dehnbarkeit und die Elastizität bestimmt werden.

Die Zugprüfmaschine kann auch zur Bestimmung des Stauchwiderstandes von Faltschachteln, zur Messung der Spaltfestigkeit von Karton, zur Schälkraftmessung nach DIN EN 28510 an Materialverbunden (z. B. Foliensandwiches, kaschierte Materialien) sowie zur Bestimmung der Restfestigkeit im Falz von Heatset-Produkten bis zum Papierbruch in der Weiterverarbeitung eingesetzt werden.

Der Gleitreibungskoeffizient eines Bedruckstoffes ist dann interessant, wenn es zu Problemen beim Transport wegen zu großer oder zu geringer Aufeinander-Haftung des Materials kommt. Außerdem kann mit dieser Prüfung der korrekte Einsatz eines Antirutsch-Lacks im Verpackungsbereich getestet werden. Zur Prüfung wird ein Gleitreibungsmessgerät nach DIN EN ISO 8295 verwendet.

Prüfungen am Bedruckstoff

Bereich Materialprüfungen

 

Ansprechpartner:

Dipl.-Ing.
Beatrix Genest
Tel: +49 341 25942-28

Dipl.-Ing. (FH)
Carolin Sommerer
Tel: +49 341 25942-23